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REISEBERICHT

Grosse Westafrikarundtour ( 3 Monate ) im Frühling 2002

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Anfangs März 2002 fuhren ich und ein Kollege von der Schweiz Richtung Frankreich.Unser Fahrzeug

war ein Toyota Landcruiser , ausgerüstet für alle erdenkliche Notfälle in Afrika .Über Frankreich via Spanien

gelangten wir nach Algeciras . Dort übersetzten wir mit der Fähre und reisten nach Marokko ein . Beim Zoll

knöpften Sie uns nur 10 Euro und 2 Tafeln Schokolade ab , weil Sie irgendeine neue Vorschrift erfanden. Danach

fuhren wir über dass Gebiet des Hohen Atlas nach Fes. Dort machten wir eine grosse Stadtbesichtigung , nachdem wir

geklärt hatten , wie viele Burschen auf den Jeep aufpassten bzw was Sie als Lohn bekamen. Auch der Hohe Atlas

hatte eine Überraschung auf Lager . Als wir am morgen in unserem Zelt auf unserem Übernachtungsplatz auf -

wachten , war es schneeweiss um uns .Wir hatten einen leichten Schock , als wir nach draussen schauten , und es

schneite draussen. Von Fes ging es über Midelt via Rissani zu denn grossen Sanddünen nach Merzouga .

Sie sind wirklich wunderschön , und die Aussicht ist grossartig . Dann ging es teils über Hauptstrassen ,

teils über Steinpisten zur Schlucht Gorges du Todgha . Dabei hatten wir auch entdeckt , dass auch die

( genauen ? ) Afrikakarten nicht so genau stimmen . Manchmal verschwinden die eingezeichneten Pisten,

und irgendwo steht man im nichts . Wir sind trotzdem an das Ziel gekommen . Die Schlucht Gorges du

Todgha ist sehr schön . Sehr steil und sehr hoch . Wir sind dann mehr oder weniger direkt nach Agadir

und dann Richtung Westsahara gefahren . Wir haben auch gemerkt, wie wichtig dass Gebiet für dass

Militär ist ( die Westsahara ist anektiert ) , die Strasse wurde immer besser .Entlang der Küste ist die

Westsahara sehr schön . Als wir in Dakhla ankamen , und uns auf dem Campingplatz einrichteten , wollten

wir uns für den Konvoi anmelden . Überraschenderweise , die Politik ist manchmal voller Überraschungen

in Afrika , der Konvoi nach Mauretanien wurde abgeschafft .Wir hatten also morgen viel Zeit für die

Abfahrt an die Grenze von Mauretanien .

Die marokkanischen Ausreisformalitäten wurden ohne Probleme erledigt , dafür hatten die mauretanischen

Grenzbeamten ganz neue Einreiseformalitäten für uns erfunden . Und je länger man mit ihnen diskutierte ,

um so mehr Euro verlangten Sie von uns . Zuletzt mussten wir 30 Euro bezahlen , und dass war noch

relativ günstig . Aber ich weiss bis jetzt noch nicht , warum wir 30 Euro bezahlen musste . Wir konnten

dann im Polizeizelt übernachten, und fuhren dann am nächsten Tag nach Nouadihbou . Hier beschlossen

wir mit dem Eisenerzzug nach Choum zu fahren , was im nachhinein ein Fehler war .Wir zahlten viel zu

viel für die Fahrt auf der Plattform . Wir kamen jedenfalls in Choum am nächsten Nachmittag an .Leider

haben Sie uns vorher nicht gesagt , wie wir den Jeep von alleine runterbekommen von der Plattform .Nach

dreistündigen Verhandlungen mit Einheimischen , halfen Sie uns dass Fahrzeug abzuladen ( natürlich nur

gegen Bezahlung ? ) .Danach ging es auf einer Piste nach Atar . Dort verbrachten wir 3 wunderschöne

Tage bei einer mauretanischen Herbergefamilie in ihrem Haus .Wir schauten auch während dieser Zeit

ein wenig die Umgebung an , wo sehr interessant war .

 

Dann ging es mehr oder weniger direkt nach Nouakchott , die Hauptstadt von Mauretanien . Uns konnte

Nouakchott nicht so recht begeistern , und wir beschlossen relativ schnell Richtung Senegal weiterzufahren .

Auf der Strasse wimmelte es nur so von Polizeikontrollen , und als Ausländer wurdest du natürlich jedes -

mal kontrolliert .Aber interessant war natürlich die Ausrüstung und nicht die Ausweise ?

Für die Einreise nach Senegal konnte man entweder die Fähre in Rosso nehmen , wo man nie sicher

war , ob man mitgenommen wird . Oder , man konnte über die Dammpiste von Diame fahren .Da musste

man nur denn regelmässigen Wachposten auf der Strecke kleine Geschenke geben , und man hatte seine

Ruhe . Wir entschieden uns für die 2 Variante . Die Ausreise ging relativ flott voran , und wir trafen gleich

danach auf denn Grenzposten von Senegal . Wir kamen auch dort ziemlich schnell mit den Grenzformalitäten

voran , bis die Frage kam , wieviel ich für die Benützung der Dammpiste bezahlen muss . Nach 2 Stunden

und 5 Tee , hatte ich in auf 50% des Preises runtergedrückt . Und alle waren zufrieden . Wir fuhren dann

nach St. Louis .Wir hatten dann gleich in St. Louis die erste Bekanntschaft mit der Polizei von Senegal .

Leider merkten wir , dass Sie es vor allem auf Ausländische Fahrzeuge abgesehen hatten .Dass heisst ,

dass was die senegalesischen Autofahrer machten im Strassenverkehr , war für die Ausländischen

Autofahrer verboten .Und das bedeutete für mich , dass ich 100% mehr Busse bezahlen musste

( es bedeutete eigentlich Lohnaufbesserung für Sie ).

Nach dem Schock von der korrupten Polizei , fuhren wir direkt zur Zebrabar in der nähe von St. Louis .

 

Dass ist ein Campingplatz , dass von einem Schweizer Ehepaar geführt wird . Es ist fast Pflicht auf Afrika -

reisen dieser Campingplatz zu besuchen .Wir wurden auch nicht enttäuscht .Dass Essen war super , die

Stimmung und die Atmosphäre war wirklich schön .Wir stürzten auch bei der Zebrabar eine

Woche ab , und hätten noch länger bleiben können . Nach dem längeren Zwischenhalt in der Zebra -

bar mussten wir den direkten Weg in Senegal zur malischen Grenze fahren . Die Hauptstrasse war sogar

asphaltiert , ausser die grossen Schlaglöcher auf der Strasse , die man erst im letzten moment sah .Jeden -

falls wurde die Aufhängung des Landcruiser ein paarmal kräftig durchgeschüttelt .Als wir bei der Grenze

ankamen , war gerade Mittagpause beim senegalesischen Grenzposten .Wir wurden kurzerhand zum

Mittagessen ( Gus Gus ) eingeladen .Nach einem Tee und einem längeren freundschaftlichen Gespräch

( Austausch der Adressen und etc ) , wurden die Grenzformalitäten innert Minuten abgewickelt .Es waren

wirklich sehr nette Leute .

Wir fuhren zur malischen Grenzstange . Auch dort , die Ortschaft hiess Kidari , waren Sie sehr korrekt ,

und erledigten denn Papierkram ohne Umschweife . Der Postenchef frage uns danach , ob wir nach Kayes

fuhren . Wir bejahten es , und er fragte , ob wir seine Tochter minehmen . Leider sagte er nicht , dass Sie

über 100 Kilo schwer war . Der Kollege neben mir wurde jedenfalls bis nach Kayes fast erdrückt . In

Kayes wollten wir eigentlich schlafen , aber es gab einfach zu viel Gesindel , wo etwas von uns wollte .

Wir entschlossen uns dann im Busch zu sclafen .Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Bamako .

Auf der Karte sahen wir schon , dass es nur noch Striche anstatt Strassen gab .Es war auch so , es gab

nur noch eine Piste , und was für eine . Von grossen Schlaglöchern bis Steine , Flussbetten gab es die

nächsten 200 Km alles in rauhen mengen . Von Mahina bis nach Manantali gab

es dann auf einmal eine neue Pistenstrasse , wo man sogar fast 80 Km fahren konnte. Dort war

auch ein grosser Staudamm vorhanden .Wir beschlossen am Fluss ein Tag im Wasser rumzuliegen ,

und nicht weiterzufahren .Nachdem Badevergnügen , nahmen wir denn letzten Abschnitt nach

Bamako in Angriff .Leider stellte es sich heraus , dass sich die Strasse bis kurz vor Bamako als

übelste Wellplechpiste herausstellte . Wir hatten jedenfalls ein paarmal heftig geflucht über den

miserablen Zustand der Strasse .

 

Jedenfalls kamen wir und vor allem der Jeep heil in Bamako an .Bamako ist die Hauptstadt von

Mali .Eine normale Grossstadt mit viel Armut .Sobald man in die Armenviertel ging , sah man traurige

Bilder , wo einem schon eingefahren waren .Wir blieben da 2 Tage . Nach Studium der Karte,

ging es auf der Hauptachse von Bamako nach Gao . Das waren etwa 1000 Kilommeter Fahr -

strecke , und die Strasse war in einem guten Zustand . Auch die Landschaft war sehr interessant .

Vom Fluss bis zu riesen Felsformationen , Steppenlandschaften und Moorlandschaften sah man

alles . Aber Ortschaften und Dörfer hatte es sehr wenig gehabt in diesem Gebiet , und es war

sehr menschenleer .In Gao war gerade dass Gegenteil der Fall .Viel Betrieb auf denn Strassen,

und überall war immer Markt in den Gassen . Auch am Abend lief immer etwas , aber allge-

mein war die Stadt arm .Wir wollten dort auch Schweizerfranken wechseln . Aber entweder

kannten Sie die Währung nicht , oder wollten nicht wechseln . Jedenfalls gaben wir es nach auf ,

und konnten bei einem Deutschen wechseln.Von Gao wollten wir eigentlich Richtung Niger

weiterfahren. Als wir in Gao erfuhren , dass die Saharadurchquerung von Gao über Tessalit via

Bordjmoktar nach Reagan möglich war, beschlossen wir diese Route zu nehmen ( Das Miliär

hat die Strecke gesäubert ) . Das Teilstück Gao - Tessalit war sehr abwechslungsreich. Es gab

sehr viel Sandpassagen aber auch sehr viele harte Pistenabschnitte. Aber es war durchgehend

Piste , aber von der Piste wie auch von der Landschaft abwechslungsreich. Tessalit war eine einsame

Wüstenstadt mit wenig Leuten. Hier machten wir auch die Ausreiseformalität von Mali , wo sehr

schnell ging . Dazu konnten wir bei der Polizei noch Diesel für die Weiterreise kaufen , natürlich

gab es dazu noch kleine Geschenke an die Polizei .In der Nacht versuchten zwar 2 junge Ein -

eimische von unserem Dachständer Werkzeug zu klauen , aber Sie waren einfach zu laut.Wir

erwischten Sie jedenfalls.

Von Tessalit ging es dann über Sand bzw Wüstenpiste nach Bordjmoktar.Bordjmoktar ist die

Algerische Grenzstadt zu  Mali . Nach längerem Suchen fanden wir die Polizeistation.Dort hatten

wir innerhalb von 2 Stunden denn Einreisestempel im Pass ( bevorzugte Behandlung als Ausländer ).

Die Abfertigung beim Zoll ging fast 2 Tage.Sie nahmen es ziemlich genau bei der Kontrolle des

Landcruiser, wie auch beim Schreibkram  , wo nötig war ( Devisendekleration , GPS- Gerät ect ).

Aber man muss  sagen , Sie waren immer freundlich und wir konnten bei ihnen essen , zuletzt wurden

wir fast Kollegen.Von Bordjmoktar fängt die Saharadurchquerung an.Wir nahmen die Tanzeroutpiste ,

sie ist ca 900 Km lang und die nächste algerische Stadt heisst Reagan. Eine wichtige Bedingung für

diese Strecke ist ein wirklich ein gut ausgerüstetes Geländefahrzeug. Dass heisst , Ersatzteile ,genügend

Wasser , ausreichend Diesel , Lebensmittel und Navigationsmaterial bzw gutes Kartenmaterial. Wir waren

3 Tage untewegs in der Wüste bis wir in Reagan angekommen waren.Ich kann diese Wüstenstrecke wirklich

jedem empfehlen. Es ist wirklich eindrücklich von der Landschaft wie auch von der Wüstenatmoshäre bzw

der Stille.Und die Sonnenauf / untergänge sind ein Traum in der Wüste.

Als erstes nahm uns die Polizei in Empfang , zwecks Registrierung im dicken Buch .Das passierte uns in

eigentlich in jeder algerischen Stadt , bzw Checkpoint beim Ein - Ausgang der Stadt , dass gehörte dazu.

In Reagan deckten wir uns wieder mit Wasser , Lebensmittel , Diesel und sonstigen Gegenständen ein.

Leider fanden wir nicht denn passenden Schlafplatz. Entweder hat es zu viele Leute , oder es war so

schmutzig , wir schliefen zuletzt jedenfalls unter einer Palme. Als nächste Etappe  fuhren wir von Reagan

nach Timmimun. Auf der Strecke sahen wir die Überreste des alten Karawanenweges nach Timbuktu.

Ob es die alten Städte , Wegmarkierungen , Wasserlöcher oder kleine Unterkunftsherbergen auf der

alten Piste war, es war sehr interessant.Leider war der grösste Teil davon in einem sehr schlechten

Zustand, was viel in Afrika passiert , mit alten geschichtsträchtigen Bauten.In Timmimun quartierten

wir uns zuerst beim Campingplatz ein , der eine sehr schöne Aussicht auf die Wüste hatte.Wir blieben

3 Tage dort , und faulenzten oder schliefen aus. Ab und zu gingen wir in die Stadt zum ein wenig

rumzuhängen oder Tee trinken.Wir konnten dort auch Geld wechseln , was äusserst bürokratisch

war und viel Nerven kostete.

Danach ging es weiter Richtung Tunesien. Der grösste Teil der Strecken fuhren wir relativ zügig

durch. Die Landschaft war nicht so interessant , oder bedingt durch das Militär konnte man

gewisse Strecken nicht fahren.Auch gab es relativ viele Sandstürme zu dieser Zeit in Algerien,

was auch einem nicht so animiert länger zu bleiben.Als wir in die nähe von der Algerischen -

Tunesischen Grenze kamen , war die Militärpräsenz spürbar stärker, und auch die Kontrollen

waren genauer.Als wir beim algerischen Zolgebäude ankamen ,nahmen uns gleich 3 Zöllner

 in Empfang. Wir mussten die Pässe , Fahrzeugpapiere sowie die Devisendeklaration und

Wechselquittungen abgeben. 1 Zöllner kontrollierte unser Landcruiser nach Schmuggelware ,

( Waffen , Drogen ect ) was sicher 1 Stunde ging . Die anderen 2 Zöllner mchten relativ

schnell denn Papierkram sowie die Devisenausfuhrerklärung . Wir waren jedenfalls nach

3 Stunden beim algerischen Zoll fertig.

Danach ging es weiter zur tunesischen Grenze , wo uns die Tunesier innert 2 Stunden die

Zollformalittäten erledigten . Mit gemütlichem Tempo fuhren wir danach  Richtung Tozeur.

Auf der Strecke hielt uns dann die Polizei auf .Zuerst dachten wir ,was wir verbrochen haben.

Aber das einzige was Sie interessierte , waren die Technischen Einzelheiten eines europa-

ischen Landcruiser.Wir haben jedenfalls gemerkt, das der Motor schwächer wie auch die

Verarbeitung schlechter war.In Tozeur haben wir einen schönen Schlafplatz in der nähe

eines Schwimmbecken gefunden.Leider wussten das die Einheimischen genau auch ,und

mindestens 10 junge Tunesier wollten sich als Fremdenführer für Tozeur + Umgebung

anbieten.Mit viel Geduld und Geschick konnten wir alle wieder loswerden ,ohne als

Unfreundlich dazustehen.Wir fuhren dann danach über denn Salzsee direkt nach Douz.

Und natürlich zum bekannten Campingplatz in Douz , wo natürlich bekannt ist unter denn

Afrikafahrer.Man muss wirklich sagen, es ist wirklich ein super Campigplatz. Er gefällt

mir sehr gut. 

In Douz wollten wir über die Sand + Dünenpiste nach Ksar Ghilana.Wir merkten schnell,

die Verhältnisse waren nicht optimal,es hat viel Wind drin gehabt.Als die Dünen anfingen,

ging es immer schlechter zum fahren.Man hatte vor allem nicht denn Schwung vom Fahr -

zeug im Sand.Als wir uns dass 5 Mal innert 2 Stunden festgefahren hatten, brachen wir die

Übung ab,und kehrten nach Douz zurück.Nach 3 Tagen auf dem Campingplatz , wo wir

ein wenig im Basar wie auch uns auf dem Campingplatz erholten , fuhren wir über diverse

Pisten nach Zarzis.Wir hatten mit Freunden abgemacht , das wir noch 3 Nächte im Hotel

Zarzis Badeferien machten.Zum selben Zeitpunkt trafen Sie auch beim Hotel ein.Es gab

natürlich viel zu erzählen von unserer dreimonatigen Westafrikatour.Wir genossen natür-

lich auch ein wenig denn Luxus vom Hotel.Nach 3 Tagen fuhren Sie weiter Richtung

Süden , und wir fuhren auf direktem Weg zur Fähre nach Tunis.Dort holte uns auch

wieder der Stress des Alltagslebens bzw. der Grossstadt ein .

Nach einer gemütlichen Überfahrt nach Genua kamen wir wieder auf dem europäischen

Festland an.Wir merkten auch sehr schnell , dass wir wieder in Europa sind.Es ist

einfach viel Nervöser und die Leute sind viel ungeduldiger und gestresster.Aber dass

ist Europa und in Afrika lebt man einfach anders.Ich kann nur sagen , wenn man die

Möglichkeit hat länger zu verreisen, sollte man die Möglichkeit nützen und gehen.Ich

kann nur allen wünschen , dass Sie die Möglichkeit auch haben einmal so zu reisen.

 

                                                                         mit besten Sandgrüssen

 

                                                                        de Wüstenfuchs   

 

 

 

 

 

 

 

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